Paneldiskussion: ‘Innovative Arbeit in einer digitalisierten Welt’

© Sergej Teplyakov

Am 04. Dezember organisierte die deutsche Botschaft zusammen mit dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus in Moskau und der Nationalen Forschungsuniversität ‘Higher School of Economics’ (HSE), ein deutsch-russisches Symposium zum Thema ‘Innovative Arbeit in einer digitalisierten Welt’, mit anschließendem Vorweihnachtsempfang.

Bei seiner Eröffnungsrede unterstrich der Leiter des Wissenschaftsreferates der deutschen Botschaft, Michael Dobis, dass durch die Digitalisierung nicht nur zahlreiche Berufe wegfallen, sondern auch viele neue Berufsfelder und -bilder entstehen werden. Deshalb ist es wichtig die Potenziale der Digitalisierung frühzeitig zu erkennen und effektiv in Bildung, Ausbildung und Lehre umzusetzen. Frau Prof. Dr. Sorgner vom Institut für Weltwirtschaft (IfW, Kiel) spricht in diesem Zusammenhang von den transformativen Effekten der Digitalisierung, die jetzt im Vordergrund der Analysen stehen sollten. Ein Beispiel, wie Unternehmen auf die Digitalisierung reagieren können, präsentierte Frau Dr. Parikowa von der KNAUF Akademie Russia & CIS. Das Management der Firma KNAUF hat schon früh verstanden, dass mit dem Einzug der Digitalisierung in das Unternehmen andere Ausbildungskonzepte und -methoden benötigt werden, um auf neue Kompetenzanforderungen vorzubereiten. Dazu hat das Unternehmen eine eigene KNAUF Akademie gegründet, wo diese Lehrpläne entwickelt, getestet und angewendet werden.

Im Verlauf der Paneldiskussion waren sich alle Teilnehmer einig darüber, was Frau Prof. Dr. Ovtcharova vom Karlsruher Institut für Technologie gleich zu Beginn ihres Redebeitrags erklärte, nämlich das die Digitalisierung vor allem tiefgreifende soziale Veränderungen hervorruft, d.h. wie wir zusammenleben und kommunizieren. Herr Prof. Dr. Gokhberg, 1. Vize-Rektor und Direktor des Institute for Statistical Studies and Economics of Knowledge ISSEK (HSE), verweist in diesem Zusammenhang vor allem auch auf den damit einhergehenden Wertewandel.

Um der rasanten Entwicklung der Digitalisierung gerecht zu werden, benötigen wir ein sogenanntes ‘Digitales Mindset’, das es uns ermöglicht die Potenziale der Digitalisierung für alle Lebensbereiche zu erkennen und nutzen zu lernen. Die Vermittlung von Softskills ist zentral aber nicht nur. Vielmehr rücken jetzt ‘Problem-Solving’, Digital Literacy und Data Culture in den Vordergrund. Neben den Hard- und Softskills zählt die unternehmerische Kompetenz als zukunftsweisende Qualifikation.

Alle Symposiumteilnehmer/innen sind sich einig, dass der Digitalisierung eine nichtvergleichbare Geschwindigkeit innewohnt, auf die es schnell und flexibel zu reagieren gilt. Es werden ‘agile Methoden’ bzw. ein Management benötigt, dass die Trends sofort erkennt und geeignete Lösungsmethoden bietet. Die Stichworte sind hier Design-Thinking, Design-Acting und Kreativität. Laut Prof. Dr. Gokhberg muss das Management interdisziplinär agieren und zwischen Veränderungen in den Prozessen auf der einen und in den Inhalten, Produkten sowie Dienstleistungen auf der anderen Seite unterscheiden.

Information zur Veranstalung auf der Webseite der Deutschen Botschaft in Moskau

Information zur Veranstaltung auf der Webseite des Institutes für statistische Studien und Wissenswirtschaft HSE (auf Russisch)

Information zur Veranstaltung auf der Webseite der Moskauer Gebietsuniversität

Beitrag (auf Russisch) in der Moskauer Deutschen Zeitung

Fotos

Fotos von der Veranstaltung finden Sie auf der Facebook-Seite des DWIH Moskau